Werte in Millardenhöhe gehen in den Industrieländern durch den Verschleiss an Maschinen verloren. Abnützung entwertet Anlagen, verursacht Pannen, Reparaturen und Ausfallzeiten.

Verschleiss beim Einsatz von Gleitlagern

Im Gleitlager haben die beiden sich relativ zueinander bewegenden Teile direkten Kontakt. Sie gleiten aufeinander gegen den durch Gleitreibung verursachten Widerstand. Dieser kann niedrig gehalten werden durch Wahl einer reibungsarmen Materialpaarung, durch Schmierung oder durch Erzeugen eines Schmierfilms (Vollschmierung), der die beiden Kontaktflächen voneinander trennt.

Wenn sich die beiden Teile berühren, was bei den meisten verwendeten Gleitlagern der Fall ist, entsteht in den Kontaktflächen Verschleiss, der die Lebensdauer begrenzt. Die Erzeugung des trennenden Schmierfilms bei Vollschmierung verlangt einen Zusatzaufwand, der nur für grosse Lager in grossen Maschinen in Frage kommt.

Die seit Jahren bekannten Verschleissschäden beim Einsatz von Gleitlagern sind oft auf un­ge­nügende Härte und schlechte Oberflächengüte der Achsen, Wellen und Zapfen zu­rück­zuführen.

Gleitlager-Gegenlauffläche ist entscheidend

Die Güte der Gleitlager-Gegenlauffläche hat einen ausserordentlichen Einfluss auf die Le­bens­dauer von Gleitlagern, die im Mischreibungsbereich arbeiten. Um eine möglichst lange Lebens­dauer zu erreichen, sind Wellen wie auch Anlaufflächen auf einen Rauhtiefenmitttelwert (Ra) von nicht grösser als 0.4 µm zu schleifen.

Unterhalb dieses Wertes werden allgemein nur geringfügige Verbesserungen der Leistungs­fä­hig­keit erzielt, das gilt insbesondere für Gleitlager im Trockenbetrieb. Beim Einsatz von Flüssigkeiten kann die Lagerleistung jedoch mit besseren Werten gesteigert werden. Demgegenüber reduziert sich die Lebensdauer der Gleitlager bei Rauhtiefenmitttelwerten von schlechter als 0.8 µm um mehr als 50%!

Richtige Oberflächengüte einsetzen

Feindrehen allein genügt nicht, selbst wenn eine ebenso gute Oberflächenqualität gemessen wird. Falls die Gegenlaufflächen galvanisch behandelt werden, ist auf die erforderliche Festigkeit und Haftung der Glavanikschicht zu achten, insbesondere wenn die Lagerstellen starken Wechsel­be­las­tungen ausgesetzt sind. Eine korrekte Vorbehandlung ist dabei unerlässlich.

Das Härten der Welle ist dann zweckmässig, wenn abrieberzeugende Verschmutzung auftritt. Na­mentlich beim Einsatz von Kunststoffgleitlagern mit geforderter Betriebslebensdauer von mehr als 2000 Stunden empfiehlt sich eine gehärtete Gegenlauffläche mit einer Brinellhärte von mindestens HB 350.

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